Artemed Klinikum München Süd - Chefarztsekretariat

Artemed Klinikum München Süd
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Schaufensterkrankheit (pAVK, arterielle Verschlusskrankheit)

Eine der Hauptbehandlungsfelder unserer Abteilung für Gefäßchirurgie ist die Therapie der Schaufensterkrankheit (arterielle Verschlusskrankheit: pAVK). Angeboten wird von unserer Abteilung das gesamte Spektrum von der konservativen medikamentösen Therapie bis zur kompletten Wiederherstellung der Durchblutung durch einen operativen Eingriff.

Die Schaufensterkrankheit hat ihren Namen auf Grund der Symptome die sie verursacht. Durch einen Verschluss bzw. eine Einengung der Schlagadern kommt es zu einer Mangelversorgung der Muskulatur. Das betrifft vorwiegend die Beine. Durch die Minderversorgung mit Nährstoffen kommt es zu Schmerzen in der Muskulatur, Betroffene werden gezwungen immer wieder stehen zu bleiben. Je nach Schweregrad der Erkrankung stellt sich die Indikation zur Therapieentscheidung.

Wir bezeichnen die Schaufensterkrankheit als eine sogenannte multifaktorielle Erkrankung.

Die wichtigsten Risikofaktoren sind unter anderem:

  • genetische Disposition, d.h. entsprechende Erbanlagen
  • Nikotinabusus (Rauchen)
  • zu viel Alkohol
  • Diabetes mellitus
  • hohe Blutfette
  • hoher Blutdruck

Konservative (medikamentöse) Therapie

Die wichtigste Säule der konservativen Therapie ist die konsequente Einstellung der Risikofaktoren in Kombination mit einem Gehtraining. Durch das Gehtraining erweitern sich kleine Adern, die Kollateralgefäße, so können die Durchblutung verbessert und somit die Beschwerden vermindert werden.

Die Säulen der konservativen Therapie sind:

  • konsequenter Nikotinverzicht
  • Einstellung des Blutdruckes
  • ausgewogene Ernährung
  • Senkung der Blutfette
  • tägliche Bewegung

Ergänzend hierzu kann eine medikamentöse Therapie erfolgen. Die Medikamente erweitern zusätzlich die kleinen Adern, so dass die Gehstrecke verdoppelt werden kann. Sollte die konservative Therapie nicht ausreichen und die Beschwerden nach wie vor bestehen, wird eine operative Therapie nötig.

Operative Therapie

Schlüssellochoperationen (Interventionen)
Ballonerweiterung (Angioplastie / Perkutane transluminal Angioplastie: PTA)

Die Ballonerweiterung der Gefäße ist die Basis der minimalinvasiven Operationen. Mit Hilfe der PTA können kleine Veränderungen im Bereich der Schlagadern in der gesamten Becken-/ Beinstrombahn behandelt werden. Aufgrund der aktuellen Studienlage wird in unserer Klinik eine reine Ballonerweiterung eher selten durchgeführt, es werden fast immer zur Verbesserung des Langzeitergebnisses zusätzlich medikamentenfreisetzende Ballons (drug coated balloons: DCBs) verwendet. Durch diese DCBs wird ein Medikament (Paclitaxel) in die Gefäßwand eingebracht, wodurch die Rate von erneuten Verschlüssen oder Einengungen deutlich gesenkt wird. Alternativ stehen verschiedenste innere Gefäßstützen (Stents und Stentgraftprothesen) für die Behandlung von Gefäßverschlüssen zur Verfügung. Prinzipiell wird versucht, jeden Patienten primär minimalinvasiv (interventionell) und somit so schonend wie möglich zu behandeln.

Ausfräsen der Gefäße (Atherektomie)
Mit Hilfe von kleinen Fräsen können die Gefäße größtenteils von den Gefäßverkalkungen befreit werden, welche den Gefäßverschluss verursachen. In unserer Klinik stehen zwei verschiedene Atherektomieverfahren zur Verfügung. Je nach Art des Verschlusses (exzentrischer oder konzentrischer Plaque) wird entweder ein System mit einem seitlichen Messer oder eine Fräse verwendet, die ähnlich wie ein Bohrkopf arbeitet. Diese Instrumente rotieren mit einer Geschwindigkeit von ca. 70.000 U/min. Das Plaquematerial wird hierbei aufgefangen bzw. abgesaugt. Durch die Kombination mit oben erklärten DCBs kann die Offenheitsrate deutlich verbessert werden, so dass das Einbringen einer inneren Gefäßstütze (Stent) häufig nicht nötig ist.

Offene Operationen
Sollte eine Schlüssellochoperation nicht möglich sein, kommen die offenen Operationen zum Einsatz.

Ausschälplastiken
Im Rahmen dieser Operationen wird die Verstopfung offen operativ aus dem Gefäß entfernt. Im Anschluss wird die Schlagader im Allgemeinen mit einem „Patch“ verschlossen; es handelt sich hierbei um einen „Flicken“, der auf das Gefäß aufgenäht wird, um dieses zu erweitern.

Bypassoperationen
Sollte man eine Ader einmal nicht eröffnen können, kann diese durch einen künstlichen Blutleiter ersetzt werden. Dieser besteht entweder aus einem speziellen Kunststoff oder alternativ aus einer körpereigenen Vene. Mittels dieser Bypassoperation können nahezu alle Adern des Körpers ersetzt werden - vorwiegend die Bauchschlagader oder auch die Beinschlagadern. Selbstverständlich können die offenen Operationen auch mit den Schlüssellochoperationen (endovaskulären Operationen) kombiniert werden, so dass die Durchblutung in den meisten Fällen komplett wiederhergestellt werden kann.

Alternative Operationsverfahren
In seltenen Fällen kann die Durchblutung nicht direkt verbessert werden; aber auch in dieser Situation kann den Patienten operativ geholfen werden. Mit Hilfe zweier verschiedener Operationsverfahren können die kleinen Adern an den Extremitäten erweitert werden. Durch eine Blockade von speziellen Nerven (Symphatikus), welche für ein Zusammenziehen der Adern verantwortlich sind, können die Durchblutung verbessert und die Schmerzen gelindert werden. Hier kommen in erster Linie die Implantation von sogenannten SCS-Sonden (Spinal Cord Stimulation) sowie die Sympathektomie / Sympathikolyse zum Einsatz.

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