Die Hüfttotalendoprothese, auch als künstliche Hüfte bekannt, stellt einen chirurgischen Eingriff dar, bei dem das Hüftgelenk vollständig durch ein künstliches Gelenk ersetzt wird. Sie zählt zu den am häufigsten durchgeführten orthopädischen Operationen und wird insbesondere bei Patienten mit starken Schmerzen oder eingeschränkter Beweglichkeit vorgenommen, die durch eine Schädigung des Hüftgelenks bedingt sind. Zu den primären Ursachen für den chirurgischen Eingriff zählen fortgeschrittene Arthrose, Hüftkopfnekrose, rheumatische Erkrankungen oder Frakturen des Oberschenkelhalses. Das Ziel der Operation besteht in der Steigerung der Lebensqualität, der Schmerzlinderung und der Wiederherstellung der Mobilität.
Ein künstliches Hüftgelenk wird notwendig, wenn konservative Behandlungsmethoden, wie etwa die Anwendung von Schmerzmedikamenten, physiotherapeutischen Maßnahmen oder Injektionen, keine ausreichende Linderung mehr verschaffen. Insbesondere im Falle einer Arthrose führt der Knorpelverschleiß im Hüftgelenk zu Reibung zwischen den Knochen, was zu erheblichen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führen kann. Die betroffenen Patienten beklagen oftmals eine Beeinträchtigung der Alltagsfunktionen, die sich in Schwierigkeiten beim Gehen, Treppensteigen oder sogar in Ruhephasen äußert. Langfristig können diese Einschränkungen zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.
Der chirurgische Eingriff einer Hüft-TEP wird in der Regel unter Vollnarkose oder Teilnarkose (Spinalanästhesie) durchgeführt und dauert etwa 30-60 Minuten. Zu Beginn wird ein Hautschnitt im Bereich des Hüftgelenks durchgeführt, um dem Chirurg einen Zugang zum erkrankten Gelenk zu verschaffen. Der Eingriff erfolgt minimal-invasiv unter Schonung der umgebenden Muskulatur um ein optimales Ergebnis zu erreichen und eine frühe Mobilisation zu ermöglichen. Im nächsten Schritt werden der geschädigte Hüftkopf und die Pfanne entfernt. Im Anschluss erfolgt die Implantation der künstlichen Hüftgelenksprothese, die aus einer Kombination von Metall, Kunststoff oder Keramik besteht. Die Prothese besteht aus drei Komponenten: einem Hüftschaft, der im Oberschenkelknochen verankert wird, einer Gelenkpfanne und einem Gleitlager, das die Bewegung ermöglicht. Die Wunde wird nach der Implantation sorgfältig verschlossen.
Die postoperativen Maßnahmen nach Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks werden unmittelbar nach dem chirurgischen Eingriff begonnen. Unter Gesichtspunkten des Fast-Tracks wird bereits direkt nach der Operation am ersten Tag unter Anleitung eines Physiotherapeuten die Mobilisierung der Patienten angestrebt. Die durchschnittliche Verweildauer in der Klinik beläuft sich auf drei bis fünf Tage. Im Anschluss erfolgt eine Rehabilitationsphase, die sich über mehrere Wochen erstreckt und entweder stationär oder ambulant durchgeführt werden kann. In dieser Phase wird das Gehen mit Unterarmgehstützen trainiert und spezielle Übungen dienen der Stärkung der Muskulatur sowie der Verbesserung der Beweglichkeit.
Zudem sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Orthopäden zur Überprüfung der Position und Funktion der Prothese erforderlich. Es ist essenziell, dass Patienten belastende Bewegungen, wie starkes Beugen der Hüfte oder schweres Heben, in der Anfangsphase vermeiden. Eine adäquate Nachsorge in Kombination mit einer körperlichen Aktivität ermöglicht in den meisten Fällen eine Lebensdauer der Prothese von 15 bis 20 Jahren oder sogar darüber hinaus.
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