Die distale Femurosteotomie am Knie stellt einen chirurgischen Eingriff dar, der zur Korrektur von Fehlstellungen der Beinachse am Oberschenkelknochen (Femur) eingesetzt wird. Typische Indikationen sind Achsabweichungen wie X-Beine (Valgusdeformität) oder seltener O-Beine (Varusdeformität), die mit Arthrose oder einer ungleichmäßigen Belastung des Kniegelenks einhergehen können. Das Ziel der Operation besteht in der Geradstellung der Achse des Beins, um eine gleichmäßigere Belastung der Gelenke zu erreichen und damit Schmerzen zu lindern.
Im Vorfeld des operativen Eingriffs wird eine umfassende Diagnostik durchgeführt, die eine klinische Untersuchung sowie eine bildgebende Diagnostik des Beins einschließt. Das Ausmaß der Gelenkschädigung wird mit Röntgenaufnahmen in speziellen Projektionen oder Magnetresonanztomographie (MRT) bestimmt. Die Beinachse wird mit einem speziellen Niedrigdosis-CT (MultitomRax) vermessen. Anhand dieser Aufnahmen kann dann über eine spezielle Software die Fehlstellung vermessen und die operative Korrektur geplant werden.
Im Rahmen der Femurosteotomie am Knie erfolgt eine gezielte Durchtrennung („Osteotomie") des Oberschenkelknochens, um eine Anpassung der Knochenachse zu ermöglichen. Dabei ist die Durchtrennung von innen- und außenseitig möglich. Die Korrektur wird entweder durch ein Aufspreizen der Durchtrennung („open wedge“) oder durch eine Entfernung eines Knochenkeils und anschließende Zuklappung („closed wedge“) der Osteotomie erreicht.
(Bild: Depuy Synthes)
Im Anschluss erfolgt die Fixierung des Knochenmaterials mittels einer winkelstabilen Platte und Schrauben, um die Stabilität des gesamten Systems zu gewährleisten. Die Nachbehandlung erfolgt meist mit einer Teilbelastung bei freier Beweglichkeit für 6 Wochen.
Sekretariat Orthopädie und Unfallchirurgie
T 089 72440-254, -251, -217 oder -306
terminvergabe-akms@artemed.de