Die Knie-Totalendoprothese, auch als Knie-TEP bezeichnet, stellt einen operativen Eingriff dar, bei dem das betroffene Kniegelenk vollständig durch eine künstliche Prothese ersetzt wird. Es handelt sich um eine der am häufigsten durchgeführten orthopädischen Operationen, die vor allem bei Patienten mit schwerwiegenden Symptomen wie starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen durchgeführt wird. Die Indikationen für diesen Eingriff umfassen in der Regel eine fortgeschrittene Kniearthrose, rheumatoide Arthritis oder Verletzungen als Folge von Traumata. Die Prothese ersetzt die abgenutzten Gelenkflächen und besteht aus stabilen Materialien wie Metall und Kunststoff. Das Ziel der Knie-TEP ist die Linderung der Schmerzen, die Verbesserung der Funktion des Knies und die Wiederherstellung der Fähigkeit zur aktiven Lebensweise des Patienten.
Die Implantation eines künstlichen Kniegelenks wird notwendig, wenn alternative Behandlungsformen, wie etwa Physiotherapie, die Anwendung entzündungshemmender Medikamente oder Gelenkinjektionen, nicht länger zur Linderung der Beschwerden ausreichen. Bei einer Gonarthrose, auch Kniearthrose genannt, kommt es zum Verschleiß des Gelenkknorpelements, sodass ein direktes Aufreiben der Knochen aufeinander erfolgt. Dies führt zu Schmerzen, Entzündungen und einer eingeschränkten Beweglichkeit. Die Betroffenen beklagen oft, dass alltägliche Aktivitäten wie Gehen, Treppensteigen oder sogar das Sitzen zu einer erheblichen Belastung werden. Ein operativer Eingriff kann in solchen Fällen die Lebensqualität der Patienten erheblich verbessern und die Bewegungsfreiheit wiederherstellen.
Die Knie-TEP wird in der Regel unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie durchgeführt und dauert etwa 1 bis 2 Stunden. Zu Beginn des Verfahrens wird ein Hautschnitt an der Vorderseite des Knies durchgeführt, anschließend werden die Weichteile und Binde- und Sehnenstrukturen freigelegt. Im Anschluss werden beschädigte Knochenteile und Knorpelflächen sorgfältig entfernt. Im Anschluss erfolgt die Implantation der Prothese, die sich aus einem Oberschenkelteil, einem Schienbeinteil und gegebenenfalls einer Komponente für die Kniescheibe zusammensetzt. Die Befestigung erfolgt mithilfe von Knochenzement oder durch eine sogenannte pressfit-Technik, bei der die Prothese ohne Zement im Knochen verankert wird. Im Anschluss an den operativen Eingriff wird die Stabilität und Beweglichkeit des neuen Gelenks durch den behandelnden Arzt kontrolliert. Der Operationsabschluss erfolgt mit der Wundschließung.
Die Rehabilitation beginnt wenige Stunden nach dem operativen Eingriff. Unter Anleitung eines Physiotherapeuten erlernen die Patienten die ersten Schritte mit dem neuen Kniegelenk. Das Ziel dieses Prozesses ist die rasche Förderung der Mobilität sowie die Prävention von Komplikationen wie Thrombosen oder Verklebungen. Der stationäre Aufenthalt erstreckt sich in der Regel über einen Zeitraum von fünf bis zehn Tagen. Im Anschluss erfolgt eine Rehabilitationsphase, die entweder stationär in einer Reha-Klinik oder ambulant durchgeführt wird. In dieser Phase werden Beweglichkeit, Kraft und Koordination systematisch trainiert.
Langfristig sollten Patienten regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen wahrnehmen, um den Zustand der Prothese zu kontrollieren. Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind geeignete Aktivitäten, um die Gelenkfunktion zu erhalten und die Muskulatur zu stärken. Unter Berücksichtigung einer angemessenen Nachsorge ist eine Knieprothese in den meisten Fällen 15 bis 20 Jahre oder länger funktionsfähig.
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