Eine Multiligamentverletzung tritt auf, wenn mehrere Bänder eines Gelenks, häufig des Knies, gleichzeitig verletzt werden. Diese Verletzung entsteht oft durch traumatische Ereignisse wie Unfälle, sportliche Belastungen oder plötzlich auftretende Kräfte. Sie führt zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Stabilität des Gelenks und kann die Beweglichkeit stark einschränken. Die Symptome umfassen starke Schmerzen direkt nach der Verletzung, Schwellungen, Blutergüsse und eine deutliche Instabilität des Gelenks, die insbesondere bei Bewegung oder Belastung sichtbar wird.
Zur Diagnose einer Multiligamentverletzung wird zunächst eine detaillierte Anamnese erhoben, bei der der Arzt nach dem Unfallhergang und den auftretenden Symptomen fragt. Anschließend folgt eine klinische Untersuchung, die eine Inspektion des Gelenks auf sichtbare Veränderungen wie Schwellungen oder Fehlstellungen sowie eine Palpation zur Lokalisierung schmerzhafter Stellen umfasst. Stabilitätstests, wie der Lachman-Test oder der vordere Schubladentest, helfen, die Funktion der Bänder zu überprüfen. Zudem werden bildgebende Verfahren eingesetzt: Röntgenbilder zur Ausschlussdiagnostik von Frakturen oder Gelenkverlagerungen, MRT zur genauen Beurteilung von Bändern und Weichteilen und in komplexeren Fällen auch CT oder Arthroskopie zur präziseren Diagnose und Behandlung.
Die Behandlung hängt von der Schwere der Verletzung ab. Bei weniger schweren Fällen erfolgt eine konservative Therapie mit Schmerzlinderung, Eisbehandlung, Ruhigstellung und Physiotherapie. Bei schwereren Verletzungen ist eine Operation zur Rekonstruktion oder Stabilisierung der Bänder notwendig. Nach der Operation folgt eine mehrmonatige Rehabilitation, die zunächst auf Beweglichkeit und Schmerzbewältigung abzielt, später auf Muskelstärkung und schrittweise Belastungssteigerung. Mit rechtzeitiger Behandlung und Rehabilitation ist die Prognose meist gut, langfristige Probleme wie Instabilität oder Schmerzen sind jedoch möglich.
Sekretariat Orthopädie und Unfallchirurgie
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