Die patellofemorale Instabilität beschreibt eine Fehlbewegung oder Luxation der Kniescheibe (Patella) aus ihrer Führungsrinne (Trochlea femoris). Diese Instabilität tritt insbesondere bei jungen, sportlich aktiven Menschen auf und wird durch verschiedene Faktoren wie eine flache Trochlea, Fehlstellungen (z. B. X-Beine), eine schwache Oberschenkelmuskulatur oder eine erhöhte Bandlaxizität begünstigt. Eine akute Luxation geht typischerweise mit Schmerzen, Schwellungen und einer sichtbaren Verschiebung der Patella einher. Wiederholte Instabilität kann langfristig zu Knorpelschäden und Arthrose führen.
Die Diagnosestellung erfolgt durch Anamnese, klinische Untersuchung und Bildgebung. Typische Tests wie der Apprehension-Test (Angstreaktion bei Verschiebung der Patella nach außen) deuten auf eine Instabilität hin. Die Untersuchung wird durch die Auswertung von Röntgenaufnahmen und MRT-Aufnahmen ergänzt, um knöcherne Fehlstellungen, Schäden am Knorpel oder Bandverletzungen, wie beispielsweise des medialen patellofemoralen Ligaments (MPFL), zu diagnostizieren.
Die Behandlungsstrategie wird durch die Ursache der Instabilität festgelegt. Nach einer akuten Luxation wird primär eine konservative Therapie eingeleitet, welche die Ruhigstellung des Knies, Physiotherapie zur Abschwellung des Kniegelenks und das Tragen einer stabilisierenden Orthese umfasst.
Im Falle wiederholter Luxationen oder persistierender Instabilität kann ein operativer Eingriff erforderlich sein. Zu diesem Zweck können verschiedene operative Verfahren in Betracht gezogen werden:
Die postoperative Rehabilitation zielt darauf ab, durch gezielte Physiotherapie die Wiederherstellung von Kraft, Beweglichkeit und Stabilität zu erreichen. Nach Abschluss der Rehabilitation ist eine Rückkehr zu sportlichen Aktivitäten je nach Art des Eingriffs und dem individuellen Heilungsverlauf nach drei bis sechs Monaten zu erwarten.
Sekretariat Orthopädie und Unfallchirurgie
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