Periprothetische Frakturen sind Knochenbrüche, die in der Nähe einer implantierten Prothese auftreten, zumeist im Bereich von Hüfte, Knie oder Schulter, selten auch am Ellenbogengelenk. Häufig sind Stürze oder traumatische Einwirkungen die Ursache für das Auftreten dieser Frakturen, insbesondere bei älteren Patienten, die an Osteoporose leiden. Ein weiterer Faktor, der das Risiko einer periprothetischen Fraktur erhöht, ist eine langfristige Materialbelastung des Implantats. Auch eine Lockerung der Prothese kann den Bruch begünstigen. Die Symptomatik umfasst Schmerzen, Schwellungen, Deformitäten und eine eingeschränkte Funktion im betroffenen Bereich.
Die Diagnose erfolgt mittels klinischer Untersuchung sowie bildgebender Verfahren. Röntgenaufnahmen in mehreren Ebenen zeigen den Frakturverlauf und die Lage der Prothese. Eine weitere Option stellt die computertomographische Analyse dar, die eine detaillierte Analyse des Frakturverlaufs sowie eine Bewertung der Prothesenstabilität ermöglicht. Die Magnetresonanztomographie (MRT) findet hingegen nur selten Anwendung, da metallische Prothesen Artefakte verursachen können.
Die Behandlung periprothetischer Frakturen wird maßgeblich von der Art der Fraktur, der Stabilität der Prothese sowie dem Zustand des umgebenden Knochens beeinflusst. Zur Einteilung und Behandlungsplanung derartiger Frakturen an Hüftprothesen hat sich das sogenannte Vancouver-Klassifikationssystem bewährt.
Konservative Therapie:
Bei stabilen Prothesen und weniger schweren Frakturen kann unter bestimmten Umständen eine konservative Therapie in Betracht gezogen werden. Diese Behandlungsoption findet insbesondere bei immobilisierten oder hochgradig gebrechlichen Patienten Anwendung und besteht aus einer nicht-operativen Behandlung mit Ruhigstellung sowie kontrollierter Mobilisation.
OP Periprothetische Fraktur:
Trotz der konservativen Therapieansätze ist in vielen Fällen eine operative Therapie erforderlich, die verschiedene Ansätze umfassen kann. Eine Möglichkeit ist die Osteosynthese, bei der die Fraktur mit Platten, Schrauben oder Cerclagen stabilisiert wird, sofern die Prothese selbst stabil ist. Im Falle einer lockeren oder beschädigten Prothese kann eine Revisionsoperation notwendig werden, bei der die Prothese ausgetauscht oder angepasst wird. Bei erheblichem Knochensubstanzverlust kann zudem der Einsatz von Knochentransplantaten oder modularen Prothesen erforderlich sein, um die Stabilität wiederherzustellen.
Die postoperative Rehabilitation nach einer Periprothetischen Fraktur OP nimmt eine zentrale Rolle in der Wiederherstellung der Mobilität und Lebensqualität der Patienten ein. Sie umfasst ein schrittweises Belastungstraining sowie Physiotherapie, um die Beweglichkeit zu fördern und die umliegende Muskulatur zu stärken. Das übergeordnete Ziel dieser Maßnahmen ist die möglichst vollständige Wiederherstellung der Funktionalität und Lebensqualität der Patienten.
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