Eine Wechseloperation nach Gelenkersatz wird notwendig, wenn eine vorhandene Endoprothese z.B. im Knie-, Hüft-, Schulter- oder Ellenbogengelenk nicht mehr funktionstüchtig ist. Ursachen können mechanische Lockerungen, Infektionen, Prothesenverschleiß, periprothetische Frakturen oder Luxationen sein. Die Wechseloperation gehört zu den anspruchsvollsten Eingriffen in der orthopädischen Chirurgie, da häufig komplexe Begleitfaktoren wie Knochendefekte oder entzündliche Prozesse berücksichtigt werden müssen. Symptome wie Schmerzen, Schwellungen, Instabilität oder eingeschränkte Funktion sind häufige Anzeichen für eine notwendige Revision.
Die präoperative Diagnostik bei eventuell notwendigen Wechseloperationen von Hüfte, Knie, Schulter oder Ellenbogen umfasst eine ausführliche Anamnese sowie eine klinische Untersuchung. Mithilfe von Röntgenaufnahmen in mehreren Ebenen kann der Zustand der Prothese sowie etwaige Lockerungen beurteilt werden. In manchen Fällen kann eine Computertomographie erforderlich sein, um Knochendefekte exakt darzustellen. Bei Verdacht auf eine Infektion wird eine gezielte Diagnostik mit Blutuntersuchungen (C-reaktiver Protein, Leukozyten) sowie eine Gelenkpunktion zur mikrobiologischen Analyse durchgeführt.
Die Behandlung von Prothesenproblemen erfolgt unter Berücksichtigung der zugrunde liegenden Ursache sowie des Zustands des umliegenden Gewebes.
Im Falle einer mechanischen Lockerung (Schaftlockerung/Pfannenlockerung) oder eines Verschleißes wird die alte Prothese entfernt und durch eine neue ersetzt. Um die erforderliche Stabilität zu gewährleisten, können spezielle Revisionstechniken mit modularen oder längeren Prothesenschäften erforderlich sein.
Bei infizierten Prothesen wird in der Regel ein zweizeitiges Vorgehen angewendet. In der ersten Operation wird die infizierte Prothese entfernt, das Gelenk einer intensiven Reinigung unterzogen und ein Platzhalter (Spacer), der Antibiotika enthält, eingesetzt. Nach erfolgreicher Behandlung der Infektion und einer ausreichenden antibiotischen Therapie erfolgt in einer zweiten Operation der Einsatz einer neuen Prothese.
Bei ausgeprägten Knochendefekten sind weitere spezielle Maßnahmen erforderlich. Hier können Knochentransplantationen oder der Einsatz von speziellen Prothesen, wie beispielsweise Tumorprothesen, zur Stabilisierung und Wiederherstellung der Funktion eingesetzt werden.
Sekretariat Orthopädie und Unfallchirurgie
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