Bei dieser Erkrankung des höheren Alters reduzieren Kalkablagerungen den Blutdurchfluss durch die Herzklappe bei jedem Herzschlag. Atemnot, Schwindel, plötzliche Bewusstlosigkeit und Druckgefühl in der Brust können typische Symptome sein. Diese beeinträchtigen bei fortschreitendem Krankheitsverlauf die Lebensqualität der Patienten.
Entscheidend für die Therapieempfehlung ist eine ausführliche Diagnostik mit entsprechender Bildgebung mittels Ultraschall (transösophageale Echokardiographie sog. TEE) sowie Computertomographie (CT) bzw. Magnetresonanz (MRT) Untersuchungen.
Anhand von Beschwerden und Befunden wird in einem ausführlichen Patientengespräch das Krankheitsbild erörtert und die entsprechende Behandlung gewählt. Im fortgeschrittenen Stadium kann eine Operation die Lösung sein. Im Falle einer Erkrankung der Aortenklappe kann eine minimal-invasive Operation unter Zuhilfenahme der Herz-Lungen-Maschine sinnvoll sein. Mit dieser seit Jahrzehnten durchgeführten Technik kann der Chirurg eine defekte Aortenklappe rekonstruieren oder falls diese degenerativ verändert ist, entfernen und durch eine Prothese ersetzen.
Bei der kathetergestützen Aortenklappenimplantation (TAVI = transcatheter aortic valve implantation) können heutzutage Patienten mit erhöhtem OP-Risiko risikoarm auch ohne Herz-Lungen-Maschine versorgt werden. Dabei wird meist über die Leiste oder aber über einen kleinen Schnitt am Brustkorb über die Herzspitze die Herzklappenprothese am schlagenden Herzen implantiert. Bei jüngeren Patienten sind aufgrund der Langzeitfolgen oft weiterhin offene Eingriffe mit Herz-Lungen-Maschine sinnvoller.
PD Dr. Dr. Ferdinand Vogt, Leitender Oberarzt der Herzchirurgie, erklärt die kathetergestütze Aortenklappenimplantation, kurz TAVI.
Quelle: Edwards Lifesciences
Welches Verfahren für welchen Patienten am besten geeignet ist, entscheiden wir in Konferenz mit unseren Kollegen der Kardiologie. Diese interdisziplinären Fallbesprechung im „Heart-Team“ ermöglicht ein breites Therapiespektrum. Ihre Therapie wird individuell auf Sie als Patient zugeschnitten. Alle technischen Voraussetzungen sowie ein professionelles interdisziplinäres Team aus Kardiologie, Anästhesie und Herzchirurgie begleiten jeden Eingriff. Der mit allen technischen Möglichkeiten ausgestattete Hybrid-OP, ein hochmoderner Operationssaal mit allen Möglichkeiten eines Herzkatheter-Labors, der 2019 neu in Betrieb ging, bietet die besten Voraussetzungen für den Eingriff und erlaubt auch den gleichzeitigen Einsatz von interventionellen und minimal-invasiven Methoden.