Die lange Bizepssehne ist ein Bestandteil des Schultergelenks. Sie entspringt aus dem Oberrand der Gelenkpfanne (Glenoid).
Am häufigsten lassen sich zwei Krankheitsbilder identifizieren:
Tenodese der langen Bizepssehne:
Seit wir in der Entwicklungsgeschichte vom Vierfüßler- zum Zweifüßlergang umgestiegen sind, kann die lange Bizepssehne an unserem Körper keine größere Funktion mehr ausüben. Die Beugung im Ellbogen wird zum Großteil von anderen Muskeln und Sehnen (unter anderem der kurzen Bizepssehne) erledigt. Lediglich die Außenrotation im Ellbogen (Supination) findet zu einem Teil über diesen Muskelanteil statt. Trotzdem sind viele Beschwerden an der Schulter durch Schäden an der langen Bizepssehne zurückzuführen. Daher wird heutzutage versucht diese Beschwerden durch Umsetzen der Bizepssehne außerhalb des Gelenks zu therapieren.
(Bild: Arthrex)
Dabei wird die Bizepssehne an ihrem Ursprung am oberen Glenoidrand abgetrennt und am Oberarm befestigt. Dies kann entweder unmittelbar am Oberarmkopf oder im weiteren Verlauf am Unterrand der Sehne des großen Brustmuskels als subpektorale Tenodese erfolgen. Es ist auch möglich die Sehne nicht mehr zu befestigen, es kommt dabei zu keinem Unterschied in der Funktion, allerdings muss mit einem leicht zum Ellbogen abgesunkenen Muskelbauch gerechnet werden.
Distale Bizepsruptur:
Der Bizeps setzt am Unterarm an einem Knochenvorsprung der Speiche an. Sollte die Sehne hier reißen empfiehlt sich die Refixierung der Sehne, weil hier mit einem vermehrten Funktionsverlust gerechnet werden muss. Die Fixierung erfolgt mit Fadenankern oder Plättchen, die in das Knochenrohr geschoben werden sowie kräftigen Fäden, die die Bizepssehne wieder an ihren Knochenansatz ziehen.
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